In Tripolis warteten unter anderem Ägypter und andere Ausländer auf ihre Ausreise, sagte IOM-Sprecherin Jemini Pandya. Wie hoch ihre Zahl ist, sei unbekannt. Da die Straße von Tripolis zur tunesischen Grenze, über die bereits 10.000 Ausländer geflüchtet sind, derzeit wegen der Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen zu unsicher sei, müsste die Evakuierung vermutlich über dem Seeweg geschehen.
Pandya sprach ohne nähere Einzelheiten von einem «kurzen Zeitfenster», das derzeit zur Verfügung stehe und das die IOM nutzen wolle. Rund 600 000 Ausländer, von denen viele aus Schwarzafrika kamen und in Libyen gearbeitet haben, sollen das Land bereits verlassen haben. Die anderen sind praktisch wegen der Kämpfe in Tripolis eingeschlossen. Viele Ägypter haben sich bei ihrer Botschaft für die Ausreise registrieren lassen.
Bisher hat die Organisation mit internationaler Hilfe, auch aus Deutschland, bereits mehrere Schiffe gechartert, die auf 15 Fahrten über 8300 Flüchtlinge und Verwundete aus der umkämpften Stadt Misrata gebracht haben. Für die Aktion in Tripolis werde nun weiteres Geld gebraucht, sagte Pandya.
dpa