Die vier Angeklagten, die aus den Reihen der pro-iranischen Schiiten-Bewegung Hisbollah stammen, dürften allerdings nicht leicht zu finden sein.
Die libanesische Justiz hatte bereits am 9. August erklärt, die Männer könnten nicht festgenommen werden, weil ihr Aufenthaltsort nicht bekannt sei. Angeblich sollen sie sich im Iran verstecken.
Das Attentat vom 14. Februar, bei dem Hariri, ein Selbstmordattentäter und 21 weitere Menschen ums Leben gekommen waren, hatte die Libanesen erschüttert. Der Anschlag führte zum Abzug der letzten syrischen Soldaten, die dort seit dem libanesischen Bürgerkrieg stationiert waren.
Das STL hatte im Juni Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Täter erlassen. Als Drahtzieher des Anschlages gilt Mustafa Badreddin, ein Schwager des Hisbollah-Kommandeurs Emad Mughnija, der 2008 in Syrien durch einen Bombenanschlag ums Leben gekommen war.
Der sunnitische Milliardär Hariri war von 2000 bis 2004 libanesischer Ministerpräsident. Einige Wochen vor seinem Tod hatte er sich mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad angelegt.
Staatsanwalt Daniel Bellemare begrüßte die Freigabe der Anklageschrift. Die Öffentlichkeit könne sich nun ein exaktes Bild von den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Hariri-Mord machen. "Die ganze Story wird sich allerdings erst im Gerichtssaal entfalten, wo ein öffentlicher, fairer und transparenter Prozess zu einem Urteil führen wird", sagte er.
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