Mit einem Gottesdienst vor Zehntausenden von jungen Katholiken ist der Weltjugendtag in Madrid eröffnet worden. Zu dem sechstägigen Glaubensfest hatte Papst Benedikt XVI. in die spanische Hauptstadt geladen.
In Madrid werden insgesamt mehr als eine Million Teilnehmer erwartet, darunter 800 frankophone Belgier. Mit dabei ist Daniel Peters aus Weywertz. Im BRF-Interview sprach er über das Gemeinschaftsgefühl, das bei einer solchen Massenveranstaltung entsteht.
Bei dem Gottesdienst am Dienstagabend auf dem Cibeles-Platz rief der Madrider Erzbischof Antonio María Rouco Varela die jungen Leute dazu auf, bei ihren Altersgenossen für den christlichen Glauben zu werben. "Die Jugend des 21. Jahrhundert muss ebenso oder noch mehr zu Gott finden als frühere Generationen", sagte der Kardinal. Der Papst will am Donnerstag nach Madrid fliegen.
Der Weltjugendtag ist das größte internationale Treffen der katholischen Kirche. Er war von Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. ins Leben gerufen worden und findet alle zwei bis drei Jahre statt. Für den deutschen Pontifex ist das Treffen in Madrid der dritte Weltjugendtag: Benedikt hatte bereits 2005 in Köln und 2008 in Sydney an den Festen teilgenommen.
Festnahme eines mexikanischen Chemiestudenten
Wenige Stunden vor der Eröffnung des Madrider Treffens nahm die Polizei einen mexikanischen Chemiestudenten unter dem Verdacht fest, einen Anschlag auf eine Gegenkundgebung geplant zu haben. Für Mittwoch haben mehr als 140 Gruppen zu einer Demonstration gegen den Papstbesuch aufgerufen. Der Student wollte nach Angaben der Polizei die Demonstranten mit Gasen und anderen Chemikalien angreifen.
Auf dem Programm des Weltjugendtags stehen nicht nur Gebete und religiöse Veranstaltungen, sondern auch mehr als 300 kulturelle Aktivitäten wie Ausstellungen, Konzerte oder Theatervorstellungen. Den Höhepunkt des Treffens in Madrid wird ein Gottesdienst bilden, den der Papst am Sonntag auf dem Flugplatz Cuatro Vientos vor dem Toren der spanischen Hauptstadt abhalten wird.
Für die Teilnahme am Weltjugendtag hatten sich mehr als 400.000 junge Leute aus aller Welt offiziell angemeldet. Letzten Endes dürften sich aber etwa dreimal so viele Menschen beteiligen, sagte Kardinal Rouco Varela. 3.000 freiwillige Helfer sollen für einen reibungslosen Ablauf des Treffens sorgen. Die wichtigsten Verkehrsachsen in der Madrider Innenstadt wurden für den Autoverkehr gesperrt.
Die spanische Polizei leitete eine der größten Sicherheitsoperationen in der jüngeren Geschichte des Landes ein. Sie bot 10.000 Beamte auf. Allein bei der Hochzeit des spanischen Kronprinzen Felipe mit Letizia hatte es einen noch größeren Aufwand an Sicherheitsvorkehrungen gegeben.
dpa/jp - Bild: Chema Moya (epa)