Der irakische Präsident Dschalal Talabani erklärte, ohne Lücken im Sicherheitsapparat wäre die Anschlagserie nicht möglich gewesen. "Und der Hauptgrund für diese Lücken ist, dass die politischen Beschlüsse nicht umgesetzt werden", fügte er hinzu.
Nach monatelangem Parteienstreit war im vergangenen Dezember eine Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Nuri al-Maliki vereidigt worden. Die Minister für Verteidigung, Inneres und Nationale Sicherheit wurden aber wegen des Streits um die Besetzung dieser Schlüsselressorts bislang noch nicht ernannt.
Ban forderte die irakische Bevölkerung auf, sich nicht von dem Versuch aufwiegeln zu lassen, mehr Gewalt im Land zu erzeugen. Vielmehr sollte die Führung in Bagdad weiter daran arbeiten, durch einen landesweiten Dialog und Versöhnung Frieden zu schaffen.
Angehörige der christlichen Minderheit sind entsetzt
Schockiert von der jüngsten Terrorwelle zeigten sich auch die Angehörigen der christlichen Minderheit. Nachdem Extremisten am Montag eine Bombe vor einer im Bau befindlichen syrisch-orthodoxen Kirche in der Stadt Kirkuk gezündet hatten, erklärte der Parlamentarier Hassan al-Alawi: "Dies ist nicht nur eine Explosion, die sich gegen ein Bauwerk richtet, das man Kirche nennt, dies ist Teil eines Genozids."
In einem Telefoninterview der Nachrichtenagentur dpa sagte er weiter: "Die Regierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden, damit sich diese Angriffe nicht wiederholen. Sie hat zwar immer wieder versprochen, die Christen zu schützen, aber getan hat sie nichts."
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