Zuvor waren die Kurse in Europa eingebrochen. Grund waren offenbar Gerüchte, dass Rating-Agenturen auch die Kreditwürdigkeit Frankreichs abstufen könnten.
Scharfe Dementis von Präsident Sarkozy konnten die Anleger nicht beruhigen. Besonders französische Bankaktien brachen ein. Sie verloren zeitweise 20 Prozent.
Auch der belgische Staat ist von der Talfahrt an den Finanzmärkten betroffen. Vor allem das Engagement bei BNP Paribas Fortis sorgt für herbe Buchverluste.
Seit dem Verkauf der Fortis Bank an BNP Paribas ist Belgien einer der größten Aktionäre der Bank. Belgien hält zudem Anteile weiterer Geldhäuser. Die Buchverluste belaufen sich unterschiedlichen Quellen zufolge auf zwischen drei und mehr als fünf Milliarden Euro.
Haushaltsminister Guy Vanhengel von der Open VLD beruhigte heute Morgen allerdings: Die Verluste seien nicht effektiv. Das würde erst passieren, wenn Belgien seine BNP-Aktien verkaufe. Und das sei kurz- und mittelfristig nicht geplant.
Auch belgische Pensionsfonds leiden unter den Börsenturbulenzen. Wie die Zeitung "De Tijd" schreibt, hätten die Fonds seit Jahresbeginn einen Verlust von einer Milliarde Euro erlitten. Das entspricht im Schnitt 800 Euro pro Sparer. In Belgien sparen mehr als 1,3 Millionen Bürger in Fonds zur Altersvorsorge.
Der Kurssturz kommt auch für Griechenland zu einer Unzeit. Das Land will seine horrende Verschuldung durch den Verkauf von Staatsunternehmen mindern. Diese Betriebe sind nun aber weniger wert.
spielgel-online/vrt/belga/okr - Bild: Peter Foley (epa)