Vom Vorstand fordert Verdi konkrete Zusagen. "Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2012 ausgeschlossen. Wir verlangen, dass dies fortgeschrieben wird", erläuterte Ott. Darüber hinaus sollte es Zusagen für die Verwaltungsstandorte von Eon in Deutschland geben. "Wenn es keine Standortgarantien für München, Hannover und Essen gibt, wird sich mit Sicherheit bei den Belegschaften etwas tun."
Auch für die unmittelbar vom Atomausstieg betroffenen Mitarbeiter in den Kernkraftwerken müsse es Zusagen geben. "Mit dem vollständigen Rückbau der Anlagen kann Beschäftigung über einen langen Zeitraum gesichert werden", meinte Ott. Bei den Kernkraftwerken sei der Vorstand bisher nicht bereit gewesen, eine Beschäftigungsgarantie durch einen vollständigen Rückbau der Anlagen abzugeben.
Der Gewerkschaft sei klar, dass Eon angesichts der Energiewende und der hohen Gasbezugspreise gegensteuern müsse. "Was wir vermissen und einfordern ist, dass nicht nur drastisch Kosten gesenkt werden." Es gelte, noch stärker die Wachstumschancen zu ergreifen, neue Märkte für Eon zu entwickeln. Dazu gehöre die dezentrale Energieerzeugung.
Ott verwies darauf, dass in der deutschen Energiebranche in den vergangenen Jahren schon ein massiver Arbeitsplatzabbau stattgefunden habe. Gerade in der Energieerzeugung seien effiziente Strukturen geschaffen worden. Jetzt nehme sich Eon vor allem die Verwaltungs- und Führungsstrukturen vor. Nach Einschätzung von Verdi entfallen von den weltweit 11.000 auf der Kippe stehenden Jobs ungefähr 6000 auf Deutschland. Etwa jede siebte bis sechste Stelle sei damit hierzulande von den Eon-Sparüberlegungen bedroht.
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