In Bad Nenndorf beteiligten sich knapp 1000 Menschen an einer Demonstration unter dem Motto «Bunt statt Braun». In Gera versammelten sich ebenfalls etwa 1000 Menschen, um ein von der rechtsextremen NPD organisiertes Konzert zu übertönen.
Nach Bad Nenndorf kamen etwa 640 Angehörige der rechten Szene, etwa 300 weniger als im vergangenen Jahr. Seit 2006 versammeln sich Rechtsextremisten und Neonazis zu einem «Trauermarsch» in der kleinen Kurstadt westlich von Hannover.
Die protestierenden Bürger ließen die Aufzugsstrecke zu einer Partymeile werden. «Das fröhliche Bad Nenndorf gibt ein Signal gegen die Verdummung von Rechts», sagte Bürgermeister Bernd Reese (SPD). Die Proteste gegen den Aufmarsch der schweigenden Rechtsradikalen verliefen friedlich.
In Gera protestierten etwa 1000 Menschen mit Pfeifkonzerten, «Nazis raus»-Rufen, Livemusik und Sitzblockaden gegen das Neonazi-Konzert «Rock für Deutschland». «Gera hat ein buntes Gesicht gezeigt und der sehr unschönen NPD-Veranstaltung Paroli geboten», sagte Oberbürgermeister Norbert Vornehm (SPD).
Laut Polizei reisten rund 600 Neonazis zu dem Konzert an, das die NPD zum neunten Mal in Gera veranstaltet. Die Stadt hatte im Vorfeld bis zu 1800 Rechtsextreme erwartet. Die Polizei nahm im Laufe des Samstags einen Neonazi und zwölf Gegendemonstranten kurzzeitig in Gewahrsam.
Im mecklenburgischen Jamel versammelten sich bereits am Freitagabend mehr als 200 Besucher beim Festival «Jamel rockt den Förster». Das Dorf bei Wismar wird seit Jahren von Rechtsextremen terrorisiert, ein Künstlerehepaar widersetzt sich alljährlich mit dem Fest für Toleranz und Weltoffenheit.
dpa - Bild: Peter Steffen (epa)