Der Euro-Zone droht neue Gefahr: Griechenland ist trotz Rettungsbeschlüssen nicht aus dem Schneider, die Sorge um Italiens Finanzen wächst, nun kommt auch noch Alarmstimmung um Frankreichs Schuldenlage auf. Der IWF mahnt, Paris solle sich mehr anstrengen. Die Sorge der Europäer wächst noch, denn die USA steuern weiter auf die Pleite zu.
Eine Herkules-Arbeit steht beim beschlossen Griechenland-Rettungspaket noch bevor. Denn die freiwillige Beteiligung der Banken muss erst noch praktisch umgesetzt, der Anleihetausch organisiert werden. Athen hat jetzt Aufträge dafür an Großbanken erteilt.
Zuletzt stufte die US-Ratingagentur Standard & Poor's Griechenlands Bonität trotz des Rettungspakets um zwei weitere Stufen herab, auf «CC«, also auf sehr gefährdet. Die Ratingagentur Fitch hatte bereits mit Blick auf die Beschlüsse des Euro-Sondergipfels zu Griechenland angekündigt, man werde kurzfristig von einem «beschränkten Kreditausfall» ausgehen. Sei die Abwicklung des geplanten Anleihentauschs erfolgreich, werde das Rating «Beschränkter Kreditausfall» aber aufgehoben und die Bewertung der griechischen Kredite wieder verbessert.
La grande nation
Ansteckungsgefahr sieht der IWF für Frankreich: Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt Paris vor einem Scheitern der Sparziele und zweifelt an den Prognosen der Franzosen. Frankreichs Wirtschaft dürfte weniger stark wachsen als erwartet und damit das Staatsdefizit weniger schnell sinken. Damit könnte Paris die Stufe der erstklassigen Kreditwürdigkeit verlieren, die Kreditaufnahme würde teurer. Deshalb sollte sich Paris mehr anstrengen, um seinen Haushalt in Ordnung zu bringen.
Frankreich hat sich verpflichtet, sein Staatsdefizit von sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vergangenen Jahr bis 2013 auf die geforderte Maastricht-Stabilitätsmarke von drei Prozent zu reduzieren. Dabei ist Paris von einem Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von zwei Prozent, 2012 von 2,3 Prozent und 2,5 Prozent 2013 ausgegangen.
Der IWF erwartet für 2012 allerdings nur 1,9 Prozent und 2,0 Prozent für 2013. Auch die Einführung einer CO2-Steuer sei denkbar. Staatspräsident Nicolas Sarkozy will vor den Präsidentschaftszahlen 2013 aber unpopuläre Maßnahmen vermeiden.
Bella Italia
Für Italien ist trotz des neuen Sparpakets keine Entspannung angezeigt. Bei der Versteigerung von Staatsanleihen am Donnerstag hat das hochverschuldete Euroland deutlich gestiegene Kosten in Kauf nehmen müssen. Die Rendite von Papieren mit einer Laufzeit von zehn Jahren sei von 4,94 Prozent bei der letzten vergleichbaren Auktion im Juni auf 5,77 Prozent geklettert, teilte die Notenbank am Donnerstag in Rom mit. Insgesamt nahm das hochverschuldete Land 2,7 Milliarden Euro auf. Auch die neu angebotenen dreijährigen Staatsanleihen über 3,5 Milliarden Euro kommen Italien teurer zu stehen.
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Die Irrelevanz der Politik
"Im Grunde ist Politik nichts anderes als der Kampf zwischen den Zinsbeziehern, den Nutznießern des Geld- und Bodenmonopols, einerseits und den Werktätigen, die den Zins bezahlen müssen, andererseits."
Otto Valentin ("Warum alle bisherige Politik versagen musste", 1949)
Solange unsere fehlerhafte Geld- und Bodenordnung, die aufgrund einer Programmierung des kollektiv Unbewussten (Religion) gänzlich unreflektiert aus der Antike übernommen wurde, so ist wie sie ist, gibt es keine "politische Lösung" für die daraus resultierende systemische Ungerechtigkeit der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz; ist diese "Mutter aller Zivilisationsprobleme" durch eine konstruktive Geldumlaufsicherung in Verbindung mit einem allgemeinen Bodennutzungsrecht (Natürliche Wirtschaftsordnung) restlos beseitigt, wird nicht nur die Politik obsolet, sondern auch die Religion:
http://opium-des-volkes.blogspot.com/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html
Wie naiv ist es also, von "Spitzenpolitikern", die gar nichts von Makroökonomie verstehen und auch nichts verstehen dürfen, um ihre "gesellschaftliche Position" in "dieser Welt" (zivilisatorisches Mittelalter) überhaupt ertragen zu können, zu erwarten, sie könnten die "Finanzkrise" beenden. Tatsächlich wird die "Finanzkrise" (korrekt: globale Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes, klassisch: Armageddon) die "hohe Politik" beenden:
http://opium-des-volkes.blogspot.com/2011/07/der-bevorstehende-crash.html