Die Folgen des Froschschenkel-Konsums für das Ökosystem seien verheerend: Ganze Froschbestände würden ausgerottet, Insekten nähmen überhand und die Bauern setzten immer mehr Pestizide ein.
Am beliebtesten ist die umstrittene Delikatesse in Belgien. Hier wurden nach der Studie von Pro Wildlife und zwei US-Organisationen im Jahr 2009 rund 3,6 Millionen Kilogramm Froschschenkel importiert. Es folgen Frankreich mit etwa 540.000 Kilogramm und Italien mit rund 300.000 Kilogramm.
Fast alle Froschschenkel, die in Europa auf den Tisch kommen, wurden in Indonesien gefangen. Das Land hat 2009 mit rund 3,8 Millionen Kilogramm die meisten Froschschenkel exportiert. Es folgen Vietnam mit rund 570.000 Kilogramm und die Türkei mit etwa 150.000 Kilogramm.
Bis zu 50 Frösche für ein Kilo Schenkel
Für ein Kilo Froschschenkel sterben etwa 20 bis 50 Frösche. Heute wird das Fleisch für etwa sechs Euro pro Kilo verkauft. Die Tiere werden nach Angaben von Pro-Wildlife grausam getötet. Den Tieren würden bei lebendigem Leib die Gliedmaßen abgetrennt. "Vor allem die großwüchsigen Froscharten mit besonders muskulösen Hinterbeinen werden eingefangen und in die EU exportiert", erläutert Sandra Altherr von Pro Wildlife und Co-Autorin der Studie. Hierzu gehören vor allem Zahnfrösche (Limnonectes macrodon), südostasiatische Reisfrösche (Fejervarya limnocharis) und südostasiatische Mangrovenfrösche (Fejervarya cancrivora).
Nur etwa 15 Prozent der Froschlieferungen an die EU stamme aus Zuchten, der Rest werde in der Wildnis eingesammelt. Dort fehlten die Frösche dann in der Nahrungskette. Insekten und Schädlinge vermehren sich so und würden mit Pestiziden bekämpft. Auch Fische, Vögel und Schlangen vermissten Frösche und Kaulquappen als Nahrungsquelle.
In Indonesien sind die Frösche vielerorts bereits verschwunden. Die früher sehr häufigen Zahnfrösche seien inzwischen auf der Internationalen Roten Liste als gefährdet eingestuft.
dpa/km - Bild: Ahmad Yusni/epa