Trotz der verhärteten Fronten im US-Schuldenstreit gibt das Weiße Haus die Hoffnung auf eine rechtzeitige Einigung nicht auf. "Weil etwas geschehen muss und weil wir hier sind, um dem amerikanischen Volk zu dienen, werden wir am Ende das Richtige tun", sagte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Jay Carney, am Dienstag in Washington.
Die bislang verhaltene Reaktion der Finanzmärkte wertete er als Zeichen des internationalen Vertrauens, dass Demokraten und Republikaner doch noch vor dem 2. August eine Übereinkunft finden, das Schuldenlimit zu erhöhen und zugleich das Staatsdefizit zurückzufahren.
Die US-Börsen fielen am Dienstag leicht, Europas Börsen schlossen uneinheitlich. Allerdings machte angesichts des weiter schwelenden Schuldenstreits der Euro am Dienstag im New Yorker Handel weiter Boden gut und ließ die Marke von 1,45 US-Dollar hinter sich.
Zahlreiche Reaktionen auf Obamas Aufforderung
Ein Aufruf Obamas an seine Landsleute vom Montag, ihren Abgeordneten in Washington direkt ihre Meinung zum Schuldenstreit mitzuteilen, löste nach US-Medienbericht eine riesige Welle von Telefonanrufen und E-Mails aus. Leitung und Webseite der Parlamentarier seien vollkommen überlastet gewesen, hieß es.
Die Chefin des in Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, mahnte die USA zur raschen Beilegung des Schuldenstreits. "Die Uhr tickt", sagte sie am Dienstag in New York. "Ganz klar, dieses Problem muss umgehend gelöst werden." Falls es bis zum 2. August keine Einigung über die Erhöhung des Schuldenlimits von derzeit 14,3 Billionen Dollar (zehn Billionen Euro) geben sollte, droht erstmals in der Geschichte der USA die Zahlungsunfähigkeit mit wohl katastrophalen wirtschaftlichen Folgen.
dpa/rkr/km - Archivbild: Andrew Gombert (epa)