EU-Kommission und Europaparlament strebten schon länger eine Überarbeitung der für den Bereich Kinderspielzeug bislang geltenden Gesetzgebung in der Europäischen Union an. 2007 hatte man mehr als 20 Millionen Spielzeuge, die in China gefertigt worden waren, vom Markt nehmen müssen, da sie für Kinder gesundheitsgefährdende Stoffe enthielten.
Immer wieder waren auch in der jüngeren Vergangenheit Spielzeuge aufgetaucht, die Gesundheitsrisiken bargen, und deshalb war eine Novellierung und Verschärfung der bisher EU-weit geltenden Richtlinie für Spielwaren eigentlich überfällig.
Strengere Grenzwerte
Im Vordergrund der neuen Richtlinie steht natürlich ein besserer Schutz der Kinder vor gefährlichem Spielzeug. In Belgien und in den 26 anderen EU-Staaten gelten seit letztem Mittwoch strengere Grenzwerte für chemische Substanzen, die Krebs auslösen oder das Erbgut schädigen können. Diese Stoffe dürfen sich jetzt in keinem der Teile, die für die Kleinen zugänglich sind, mehr befinden.
Spielzeug ist oft bunt, also mit Farben und Lacken versehen. Hier aber werden besonders giftige Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber, die hier und da in Spielzeug festgestellt werden konnten, völlig verboten. Die Grenzwerte für Cadmium werden gesenkt. Allerdings, und da geht die Richtlinie für einige nicht weit genug, können Spielsachen weiterhin Spuren solcher Schwermetalle enthalten, die bei der Herstellung entstehen.
Wichtig zu wissen auch, dass in der neuen Spielzeugrichtlinie für die gefährlichen Stoffe noch eine Übergangsfrist von zwei Jahren gilt. Die neuen Vorschriften für giftige Schwermetalle und Chemikalien greifen erst bei Spielzeug, das ab Juli 2013 auf den Markt kommt. Die nationalen Prüfbehörden sollen nach dem Willen von EU-Industriekommissar Tajani die jetzt geltenden neuen Sicherheitsanforderungen für Spielzeug sehr streng überprüfen, und müssten notfalls Spielsachen, die den Sicherheitsanforderungen nicht entsprechen, sofort vernichten lassen.
aho