Hadzic war Präsident der sogenannten Serbischen Krajina gewesen, dem von Kroatien abgefallenen Gebiet der serbischen Minderheit. Er soll unter anderem für eines der schwersten Kriegsverbrechen im kroatischen Bürgerkrieg verantwortlich sein. Dabei waren im ostkroatischen Vukovar im November 1991 mehr als 200 Kroaten ermordet worden.
Alles in allem soll Hadzic mehrere hundert Menschenleben auf dem Gewissen haben, auch den Tod von Frauen und alten Menschen. Die kroatische Armee hatte am Ende des Krieges die Krajina zurückerobert. Mehr als 200.000 Serben wurden damals vertrieben.
Agenten des Geheimdienstes BIA hatten den 52-Jährigen in einem Wald nordwestlich von Belgrad festgenommen. Die Verhaftung von Hadzic war eine Bedingung der EU für eine weitere Annäherung Serbiens an die EU. Jetzt hofft Belgrad, bis zum Jahresende zum offiziellen EU-Beitrittskandidaten ernannt zu werden.
Erst vor wenigen Wochen war der berüchtigte Serben-General Ratko Mladic verhaftet und ans UN-Kriegsverbrechertribunal nach Den Haag ausgeliefert worden.
Nach Recherchen der heimischen Zeitungen hatte sich Hadzic auf frühere Geheimdienstmitarbeiter als Helfershelfer gestützt. Daneben sollen ihm Geistliche der serbisch-orthodoxen Kirche geholfen haben.
dpa/sh - Bild: Zeitung Politika (epa)