Obama hatte Mitte Juni angekündigt, bis zum Sommer nächsten Jahres 33.000 von derzeit rund 100.000 US-Soldaten heimzuholen. Bereits in diesem Jahr soll die Truppe um 10.000 Mann schrumpfen. Insgesamt stehen in Afghanistan noch mehr als 140.000 ausländische Soldaten unter dem Kommando der Internationalen Schutztruppe Isaf, darunter rund 5000 Bundeswehr-Angehörige.
Die Entscheidung für den massiven Rückzug begründete Obama mit Fortschritten im Kampf gegen Al-Kaida. Das Terrornetzwerk hatte Afghanistan lange als Operationsbasis genutzt. Zudem war Anfang Mai Terrorchef Osama bin Laden im Nachbarland Pakistan getötet worden. Mehrere US-Generäle stehen dem Rückzug skeptische gegenüber, da sie die Sicherheitslage in Afghanistan noch immer als instabil bewerten.
Nach einem Nato-Beschluss soll der Kampfeinsatz am Hindukusch bis 2014 beendet und die Sicherheitsverantwortung für das Land bis dahin schrittweise an die Afghanen übergeben werden. Bereits in den kommenden Monaten werden afghanische Sicherheitskräfte in den ersten sieben Städten und Provinzen das Kommando von der Isaf übernehmen.
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