Grünenthal übernimmt nach eigenen Angaben in Einzelfällen Kosten für Sachleistungen, die die Sozialkassen nicht tragen. Das könne etwa der behindertengerechte Umbau eines Autos sein oder die Anschaffung von Dingen des Alltags, etwa ein leicht bedienbarer Schrank, berichtete der Arzneimittelhersteller. Angaben zum jährlichen Budget machte das Unternehmen nicht. Über die Anträge entscheidet allein Grünenthal.
Der deutsche Verband Contergangeschädigter kritisierte die mangelnde Transparenz. "Was ist ein Härtefall?", fragte Pressesprecherin Ilonka Stebritz. Im Lebensalter um die 50 Jahre brächen vielen Betroffenen die "Helfersysteme" weg, weil die Eltern sterben. "Gilt das auch als Härtefall?", fragte Stebritz.
Grünenthal habe beim letzten Gespräch im Mai zugesagt, bis Ende Juni ein schlüssiges Konzept zur Verbesserung der Lebenssituation Contergangeschädigter vorzulegen. Diese Frist sei ohne Reaktion verstrichen. Der Dialog mit den Contergangeschädigten sei nur ein Feigenblatt. Richtige Hilfe sähe anders aus. Zum Forderungskatalog des Verbands gehört unter anderem eine Einmalzahlung für Betroffene von im Schnitt 100.000 Euro. Grünental kommentierte die Vorwürfe unter Verweis auf eine Verschwiegenheits-Vereinbarung nicht.
Contergan hatte einen der größten Arzneimittelskandale ausgelöst. In Deutschland gibt es heute noch rund 2800 Betroffene, die mit Missbildungen zur Welt kamen, nachdem ihre Mütter Ende der 50er Jahre das Schlafmittel Contergan der Firma Grünenthal eingenommen hatten. Mit dem Stiftungsgesetz zur Gründung der Conterganstiftung waren alle Schadenersatzansprüche gegen Grünenthal erloschen.
dpa/rs - Bild: Stefan Puchner (epa)
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Angaben zum jährlichen Budget machte das Unternehmen nicht. Über die Anträge entscheidet allein Grünenthal. Zitat Ende
Oh, wieder Lug und Betrug am Contergan-Geschädigten. Das sie es aber auch nicht sein lassen können. Gibt es wieder Persilscheine gratis dazu ? Wer von der Bundesregierung unterstützt diesen Blödsinn nun wieder mit ?
Wir möchten Schmerzensgeld + eine Entschädigung !! Keine Trostpflaster und keine Tropfen auf heißen Steinen !!
Diese Haltung von Grünenthal ist nicht großzügig, sondern mal wieder absolut abscheulich. Degradiert uns zu Bettlern. WIR müssen unseren Schädiger anbetteln - jau - das ist Deutschland. Danke liebe Bundesregierung für diesen großzügigen Gnadenakt. Wann erfolgt der Gnadenstoss ?? Oder gar der Gnadentod ?? Grünenthal hat auch hierfür sicherlich schon ein akzeptables Konzept in der Schublade.
Ich bin weiterhin fassungslos. Liebe Presse, wann werdet ihr endlich Euer Fähnchen drehen und mal schonungslos offen und ehrlich darstellen, was uns zugemutet wird ? Recherche nötig ??? Gerne .... redet endlich mit uns !!!