Mindestens 110 Menschen - unter ihnen mehr als 30 Kinder - waren ums Leben gekommen, als das Boot am Sonntag in einem Unwetter auf dem kilometerbreiten Strom sank. 25 Menschen hätten nicht auf der Passagierliste gestanden, sagte Zivilschutzminister Sergej Schoigu bei einem Treffen mit Kremlchef Dmitri Medwedew.
Etwa 80 Menschen seien gerettet worden. "Nachdem Taucher das Wrack durchsucht haben, gibt es so gut wie keine Hoffnung mehr auf Überlebende", sagte Schoigu. Bislang wurden mehr als 40 Leichen geborgen.
Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Der Kremlchef ordnete für diesen Dienstag Staatstrauer an. Eine Kommission unter Leitung von Verkehrsminister Igor Lewitin soll das Unglück untersuchen.
Zudem befahl Medwedew, alle Transportmittel auf ihre Sicherheit zu prüfen. Es sei offensichtlich, dass die "Bulgaria" nicht das einzige marode Schiff sei. Der Präsident sagte eine für Dienstag geplante Reise in die Ostsee-Exklave Kaliningrad ab.