Kan wollte nach Angaben des japanischen Fernsehsenders NHK noch am selben Tag einen Nachfolger bestimmen. Auch Kan selber steht unter wachsendem Rücktrittsdruck seitens der Opposition wie auch im eigenen Lager. Ihm wird Missmanagement in der Krise vorgeworfen.
Der erst seit einem Jahr amtierende Kan hatte kürzlich ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden, nachdem er zuvor seinen Rücktritt in Aussicht gestellt hatte. Sobald die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima unter Kontrolle sei und es Erfolge beim Wiederaufbau der Katastrophenregion gebe, sei er bereit, abzutreten. Einen Zeitpunkt nannte er gleichwohl nicht. Geht es nach japanischen Medien, könnte sich der Rücktritt seines Wiederaufbauministers auf den Zeitpunkt seines eigenen Ausscheidens auswirken.
Matsumoto soll laut japanischen Medienberichten unter anderem dem Gouverneur der Provinz Iwate gesagt haben, dass seine Regierung nur denjenigen Gemeinden helfen werde, die eigene Ideen für den Wiederaufbau entwickelten. Gemeinden, die das nicht machten, werde man nicht helfen. Matsumoto entschuldigte sich am Dienstag vor der Presse. Er habe sich stets den Opfern verbunden gefühlt. Sollten seine Worte aber als harsch empfunden worden sein, so tue ihm das leid, sagte Matsumoto nach Einreichung seines Rücktrittsgesuchs.
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