Richter des Sondertribunals, das die Schuldigen für das tödliche Bombenattentat auf den früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Jahre 2005 finden soll, hatten Mirsa am Donnerstag die Anklageschrift überreicht.
Gleichzeitig übergab die Delegation Haftbefehle gegen vier Libanesen, die der pro-iranischen militanten Schiitenbewegung Hisbollah angehören sollen. Unter den Verdächtigen ist ein Schwager des Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah. Aus Sicherheitskreisen in Beirut verlautete, die mutmaßlichen Mörder seien möglicherweise in den Iran geflohen.
Libanesische Medien meldeten, Nasrallah wolle sich am Samstagabend zu der Anklageschrift, die noch nicht veröffentlicht ist, äußern. Er hatte in den vergangenen Jahren eine Kampagne begonnen, um das UN-Tribunal zu diskreditieren.
Der Drusenführer Walid Dschumblatt bemühte sich derweil, die Spannungen zwischen der Hisbollah und den Gefolgsleuten des sunnitischen Politikers Saad Hariri - dem Sohn des Attentatsopfers - zu vermeiden. Er sagte vor der Presse in Beirut: "Dies ist ein Verdacht gegen Einzelpersonen und nicht die Beschuldigung einer Partei oder einer bestimmten Religionsgruppe."
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UN-Anklage im Hariri-Prozess schlägt hohe Wellen in Beirut
dpa/est - Archivbild: Nabil Mounzer (epa)