Dass das Parlament in Athen die von der EU geforderten neuen Sparmaßnahmen Anfang kommender Woche auch wirklich verabschiedet, ist alles andere als sicher.
Die größte Oppositionspartei, die konservative ND, verweigert der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Papandreou weiterhin ihre Unterstützung. Damit hängt der Ausgang des Votums am seidenen Faden.
Jean-Claude Juncker, der Luxemburgische Premier und Vorsitzende der Eurozone, machte aber klar: Es gibt keinen Plan B.
Und als hätte das nicht gereicht, wäre dann auch noch um ein Haar die Benennung eines neuen EZB-Chefs gescheitert. Dass der Italiener Mario Draghi dem Franzosen Jean-Claude Trichet an der Spitze der Europäischen Zentralbank nachfolgen sollte, darüber herrschte eigentlich längst Einvernehmen.
Allerdings hätte das zur Folge gehabt, dass dann zwei Italiener im Direktorium der EZB gesessen hätten, und kein Franzose mehr. Frankreichs Präsident Sarkozy drohte daraufhin damit, die Entscheidung zu blockieren. Die EZB ist theoretisch unabhängig. Dennoch gab der zweite Italiener im Führungsgremium der Bank bekannt, noch vor Ende des Jahres seinen Platz zu räumen, statt eigentlich 2013. Und somit war der Weg frei für Mario Draghi.
Bild: Ian Langsdon (epa)