In einem Glückwunschschreiben zum Wahlsieg der islamisch-konservativen AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe Netanjahu um eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit geworben, berichteten türkische Zeitungen am Mittwoch.
Netanjahu habe erklärt, er wolle mit der türkischen Regierung alle offenen Fragen klären und den Geist der Freundschaft, der die Beziehungen seit Generationen bestimme, neu beleben.
Mavi Maramara bleibt im Hafen
Die Türkei hat die Zusammenarbeit mit Israel im Streit um die Palästinenser-Politik weitgehend auf Eis gelegt. Vor etwa einem Jahr hatten die Beziehungen einen neuen Tiefpunkt erreicht, als israelische Soldaten die türkische Fähre "Mavi Maramara" als Leitschiff einer Gaza-Flotille mit einer Kommandoaktion stoppten und neun Menschen töteten.
Eigentlich sollte das Schiff Ende des Monats an der Spitze einer neuen Gaza-Flotille wieder ablegen, um die israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen oder dies zumindest zu versuchen. Nach Druck der Regierung Erdogan machten die türkischen Organisatoren der Reise einen Rückzieher. Aus der Türkei wird sich nun kein Schiff beteiligen. Offiziell wurden dafür technische Gründe angegeben.
Zunächst gab es von führenden türkischen Politikern keine Reaktion auf die Berichte über das Schreiben von Netanjahu. Bisher hat Ankara eine Entschuldigung für den Angriff auf die "Mavi Marmara" und israelische Entschädigungszahlungen als Bedingung für eine Normalisierung genannt.
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