Nach dem Beinahe-Absturz eines Riesenairbus A380 bei Singapur hat sich die australische Fluggesellschaft Qantas mit Rolls-Royce auf eine Entschädigung geeinigt. Rolls-Royce zahle 95 Millionen australische Dollar (rund 70 Mio Euro), teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Die Klage sei damit vom Tisch. Die Details der Vereinbarung mit Rolls-Royce seien vertraulich, teilte das Unternehmen mit. "Die Abfindung in Höhe von 95 Millionen Dollar wird im Ergebnis berücksichtigt", hieß es weiter.
Ein Fehler im Triebwerk hatte Anfang November zu dem bislang schwersten Zwischenfall mit einem A380 geführt. Bei Flug QF32 war kurz nach dem Start in Singapur in einem Triebwerk Öl ausgelaufen und in Brand geraten. Teile des Triebwerks der Marke Trent 900 stürzten zu Boden. Die Piloten schafften eine Notlandung und die 469 Menschen an Bord kamen mit dem Schrecken davon. Die Fluggesellschaft ließ ihre anderen fünf A380 mehr als drei Wochen am Boden, um Triebwerke zu reparieren und auszutauschen und verklagte Rolls-Royce daraufhin.
Das Unternehmen, zu dem auch der Billigflieger Jetstar gehört, rechnet mit 500 bis 550 Millionen australischen Dollar Gewinn vor Steuern (405 Millionen Euro). Das sind 46 Prozent mehr als im Jahr davor - trotz Flugbetriebsstörungen durch die Überschwemmungen in Australien Anfang des Jahres und die Erdbeben in Christchurch und Japan sowie jüngste Flugausfälle wegen der Vulkanasche aus Chile.
Im internationalen Geschäft verlor die Airline allerdings vor Steuern und Zinsen 200 Millionen Dollar. Der Wettbewerb sei scharf, die Bedingungen mit den hohen Ölpreisen schwierig. «Qantas International ist das schwächste Glied in unserem Geschäft», sagte Joyce. Das komplette Ergebnis wird am 24. August veröffentlicht.
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