Die Polizei sprach von den heftigsten Zwischenfällen seit langem. Zuvor hatte es schon am Montagabend gewalttätige Zwischenfälle gegeben, an denen etwa 500 Menschen beteiligt waren. Dabei trugen zwei Personen Schussverletzungen davon. Daraufhin war am Dienstagabend ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. Die Randalierer bewarfen die Polizisten mit Steinen und Molotowcocktails.
Begonnen wurden die Kämpfe ersten Erkenntnissen zufolge von Mitgliedern der paramilitärischen Gruppe UVF (Ulster Volunteer Force).
Die UVF, die eigentlich die Waffen niedergelegt und sich zum Gewaltverzicht bereit erklärt hatte, ist eine der größten gewaltbereiten protestantischen Gruppen in Nordirland, die dafür kämpfen, dass die britische Region weiterhin Teil des Vereinigten Königreichs bleibt. Ihnen gegenüber stehen die katholischen Republikaner, die Nordirland als Teil der unabhängigen Republik Irland sehen wollen.
Trotz der seit Jahren laufenden Friedensbemühungen kommt es in Nordirland immer wieder zu Auseinandersetzungen. Anfang April war ein Polizist durch eine Autobombe ums Leben gekommen. Ein Besuch der britischen Königin Elizabeth II. in der Republik Irland im Mai war ohne Zwischenfälle vonstattengegangen.
belga/rtbf/dpa/sh/km - Bild: Niall Carson (epa)