Der Vorsitzende der AU-Kommission für den Sudan, Thabo Mbeki (Südafrika), unterrichtete den UN-Sicherheitsrat per Videoschaltung aus Addis Abeba über die Entwicklung. Ein Ziel des Abkommens sei die Entmilitarisierung der umkämpften Region an der Grenze zwischen dem Norden und dem Süden des Sudans.
Beide Seiten hätten zugestimmt, ihre Soldaten aus dem Bereich von Abyei abzuziehen. Sie sollen laut Mbeki von äthiopischen Truppen ersetzt werden, deren Aufgabe es sei, für Waffenruhe zu sorgen. Damit könnten die Vertriebenen zurückkehren und humanitäre Organisationen sie mit Hilfsgütern versorgen.
Die Kämpfe zwischen dem sudanesischen Militär und der SPLM um das wirtschaftlich wichtige Gebiet hatten sich in den vergangenen Wochen erheblich verschärft. Das hängt mit der bevorstehenden Teilung des Sudans in zwei eigenständige Staaten Sudan und Südsudan am 9. Juli zusammen.
Verhandlungen über Lösung für zweite Konfliktregion
In dem zeitweiligen Abkommen vom Montag wird die im Abyei-Protokoll von 1956 festgelegte Trennlinie zwischen dem Norden und Süden der Region als Status quo bestätigt. In dem Dokument heißt es, dass die Aufteilung in dem endgültigen Vertrag noch geändert werden könnte. Zur Regierung von Abyei einigten sich beide Seiten, dass der Südsudan den Chefverwalter und der Norden seinen Stellvertreter stellt. Das ihnen untergeordnete Verwaltungsorgan soll aus drei Vertretern der SPLM und zwei Gesandten aus Khartum bestehen.
Derweil äußerte sich Mbeki optimistisch, auch für die andere Konfliktregion an der Grenze des Sudans zum künftig unabhängigen Süden eine Lösung zu erzielen. Die Verhandlungen um South Kordofan sollten bereits am Dienstag in Addis Abeba beginnen, sagte der ehemalige Präsident Südafrikas. Er hoffe, bis Ende Juni alle Hürden für die friedliche Trennung des bisher größten afrikanisches Landes genommen zu haben, sagte Mbeki.
dpa/jp/km - Bild: Philip Dhil (epa)