Erstmals gibt es unter den ersten zehn Plätzen der am Montag veröffentlichten Liste der «Top 500» keine Anlage mehr, die nicht in der «Petaflop-Liga» spielt.
Deutschland rangiert nicht mehr unter den Top Ten. Das IBM-System «Jugene» aus dem Forschungszentrum Jülich rutschte mit einer Leistung von 825 Teraflops (Billionen Rechenschritte pro Sekunde) vom neunten auf den zwölften Platz ab.
Was machen Supercomputer?
Supercomputer werden für sehr aufwendige Berechnungen in der Forschung oder beim Militär, etwa für die Entwicklung und Simulation von Atombomben genutzt. In der Wissenschaft können damit zum Beispiel der komplexe Aufbau und die Eigenschaften von Proteinen erforscht werden. Dafür werden gigantische Datenmengen analysiert.
Auch in der Klimaforschung werden Supercomputer immer wichtiger, mit ihnen lassen sich beispielsweise Klimaveränderungen oder Erdbeben vorausberechnen.
Japan hatte mit dem «Earth Simulator» des Herstellers NEC lange die Liste angeführt, bis der Klimarechner 2004 vom Thron gestoßen wurde. Der neue Rechner «K Computer» steht in Kobe und soll vom Institut RIKEN für physikalische und chemische Forschung genutzt werden. Die Rechenarbeit übernehmen mehr als 80.000 Prozessoren (CPU) mit jeweils acht Kernen.
Anders als die Spitzenreiter der jüngsten Zeit nutzt der «K Computer» keine Grafik-Chips oder andere Grafik-Beschleuniger. Dafür ist er eines der Energie-effizientesten Systeme der Liste.
Die Hitparade
Noch im November die Nummer eins, rangiert der Computer «Tianhe-1A» (zu deutsch «Milchstraße») aus dem nordostchinesischen Tianjin nun mit 2,56 Petaflops in der Sekunde auf dem zweiten Platz. Auf dem dritten Platz landete «Jaguar» des Supercomputerspezialisten Cray, der in den USA im Oak Ridge National Laboratory des US-Energieministeriums mit 1,75 Petaflops arbeitet. Die Plätze vier und fünf werden wieder von Anlagen aus China und Japan mit 1,27 und 1,19 Petaflops belegt.
Lange hatten die USA beim Einsatz der teuren Anlagen die Nase vorn und dominierten die ersten zehn Plätze mit großem Abstand. In der aktuellen Liste holen allerdings Länder wie Japan und China mit je zwei Rechnern in den Top Ten kräftig auf, die USA sind noch mit fünf Anlagen vertreten.
dpa - Bild: Everett Kennedy Brown (epa)