Die Zeremonie fand am Samstag vor Hunderten von Menschen in der Nähe der nach Saramago benannten Stiftung im Zentrum der Hauptstadt am Ufer des Tejo statt.
Die Asche wurde von Saramagos Witwe Pilar del Río unter einem hundertjährigen Olivenbaum beigesetzt, der die Kindheit des Schriftstellers begleitet hatte. Der Baum war eigens aus Saramagos Geburtsort Azinhaga in der Provinz Ribatejo nach Lissabon gebracht und im Park vor der Stiftung eingepflanzt worden.
Neben dem Baum wurden zwei Gedenksteine und eine Marmor-Bank aufgestellt. Dort könnten die Anhänger Saramagos sitzen und seine Werke lesen oder einfach die Landschaft betrachten, teilte die Saramago-Stiftung mit.
Nach der Beisetzung gab es minutenlangen Beifall, bevor die Menschen rote Nelken am Bestattungsort niederlegten. An der Zeremonie nahmen unter anderen Saramagos Tochter Violante, die Schriftstellerin Lídia Jorge, Kulturministerin Gabriela Canavilhas sowie Lissabons Bürgermeister António Costa teil. Der Schriftsteller und Sänger Jorge Vaz de Carvalho las aus Saramagos Werken vor.
Saramago war am 18. Juni 2011 im Alter von 87 Jahren auf der spanischen Kanaren-Insel Lanzarote einer Leukämie-Erkrankung erlegen. Dort hatte er seit 1993 mit seiner spanischen Frau, der Übersetzerin Pilar del Río, gelebt. Im Herbst soll ein bislang unveröffentlichter Roman des Schriftstellers aus dem Jahr 1953 erscheinen. Die 20 Seiten des letzten und unvollendeten Romans des Portugiesen sollen dann im nächsten Jahr veröffentlicht werden.
dpa/km - Bild: Joao Relvas (epa)