Die Inbetriebnahme eines neuen Systems zur Dekontaminierung hochgradig verseuchten Wassers musste am Samstag unterbrochen werden, wie der Betreiber der Atomruine mitteilte.
Bei einer der Komponenten der Anlage, die Cäsium absorbieren soll, seien die Strahlenwerte schneller auf die Höchstgrenze gestiegen als gedacht. Das betroffene Teil müsse nun zunächst ausgetauscht werden, teilte der Energiekonzern Tepco mit.
Mit der neuen Anlage sollen die großen Mengen hochgradig verstrahlten Wassers gereinigt werden, die in der stark zerstörten Atomanlage zur Kühlung der Reaktoren schwappen. Statt immer neues Wasser in das AKW zu pumpen, soll das verseuchte Wasser recycelt und zur weiteren Kühlung verwendet werden. Die Brühe behindert die Arbeiten zur Reparatur der zerstörten Kühlsysteme.
Unterdessen gedachten die Menschen in der Katastrophenregion am Samstag der Opfer des Erdbebens und Tsunamis, die vor genau 100 Tagen die Region im Nordosten des Landes heimgesucht hatten. An vielen Orten entlang der Pazifikküste des Landes nahmen tausende Hinterbliebene an Seelenmessen teil. Mehr als 15.400 Leichen wurden bisher geborgen. Mehr als 7700 Menschen gelten weiter als vermisst.
dpa/km - Bild: Franck Robichon (epa)