Die US-Regierung habe damit gerechnet - und bleibe bei ihrer Einschätzung, dass Al-Kaida nur noch "Vergangenheit" sei, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, am Donnerstag in Washington.
Auch das Außenamt begegnete der Bekanntmachung des Netzwerkes, einen Nachfolger von Osama bin Laden eingesetzt zu haben, mit betonter Gelassenheit. "Es hat kaum etwas zu bedeuten, wer Al-Kaida anführt, denn Al-Kaida ist eine bankrotte Ideologie", sagte Sprecherin Victoria Nuland.
Der scheidende amerikanische Verteidigungsminister Robert Gates erläuterte auf seiner letzten Pressekonferenz, Al-Sawahiri könne nicht in die Fußstapfen von Bin Laden als Terrorchef treten. Ihm fehle sowohl das "eigentümliche Charisma" seines Vorgängers als auch die operative Erfahrung. Die USA haben seit Jahren auf Al-Sawahiri ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt.
Zugleich bekräftigte das US-Militär, Al-Sawahiri finden und töten zu wollen. "Er und seine Organisation bedrohen uns immer noch", sagte der Generalstabschef Admiral Mike Mullen. Daher drohe ihm das gleiche Schicksal wie Bin Laden. Dieser war Anfang Mai bei einem US-Kommandoeinsatz in Pakistan erschossen worden.
dpa/jp/km - Bild: epa/al arabija (8. Juni)