Passos erklärte, er habe mit dem rechtskonservativen Demokratischen und Sozialen Zentrum (CDS) eine Koalition vereinbart, die im Parlament über die absolute Mehrheit verfügen wird. Das Abkommen solle am Donnerstag unterzeichnet werden.
In der schlimmsten Krise seit der Nelkenrevolution von 1974 hatten die Portugiesen Sócrates am 5. Juni abgewählt. Die PSD gewann mit 38,6 Prozent. Das CDS kam auf 11,7 Prozent, während die Sozialisten (PS) mit 28 Prozent das schlechteste Ergebnis seit 1987 erzielten.
Präsident Cavaco hatte jüngst gesagt, die neue Regierung solle die Amtsgeschäfte vor dem 23. Juni übernehmen, damit Passos Portugal als Ministerpräsident schon beim nächsten Treffen des Europäischen Rats am 23. und 24. Juni in Brüssel vertreten könne.
Bereits im Juli muss die neue Regierung in Lissabon die mit dem 78 Milliarden Euro schweren Hilfspaket verbundenen Sparauflagen in Gang bringen, die Anfang Mai mit der Europäischen Union (EU) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgehandelt wurden.
Portugal stehen bei der Bewältigung der Schuldenkrise nach den Worten des neuen Regierungschefs Coelho zwei "furchtbare Jahre" bevor. Vor einer Rückkehr zu wirtschaftlichem Wachstum müsse sich das Land auf eine tiefe Rezession und eine Rekordarbeitslosigkeit einstellen, sagte Coelho der britischen "Financial Times". Bei einem Scheitern des Reformprogramms wäre Portugal in einer ähnlich prekären Lage wie Griechenland.
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