Dort hatte es Ende Mai ähnliche Anschläge auf Filialen des schwedischen Möbelhauses gegeben. Man wolle untersuchen, ob es einen Zusammenhang gebe, sagte der Dresdner Oberstaatsanwalt Lorenz Hase am Sonntag.
In der Ikea-Filiale in Dresden war am Freitagabend ein Sprengsatz explodiert. Die Spurensicherung am Tatort sei inzwischen abgeschlossen, sagte Hase. Bisher gebe es keine heiße Spur. Auch ein am Samstag veröffentlichtes Phantombild habe zunächst keine Hinweise gebracht.
Zum Sprengsatz selbst wollte der Oberstaatsanwalt keine Angaben machen. Eine Meldung des MDR, das Explosionsmittel sei in einem Handy versteckt gewesen, bestätigte er nicht. Bei den Anschlägen in drei Ikea-Niederlassungen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden hatten die Täter manipulierte mechanische Wecker verwendet, die in Milchkartons versteckt waren.
Sicherheitsmaßnahmen
Trotz des neuen Anschlags plant Ikea keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen. Die stellvertretende Unternehmenssprecherin Camilla Meiby sagte der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag in Helsingborg: «Das Sicherheitsniveau ist ohnehin weltweit in unseren Möbelhäusern sehr hoch.» Deshalb habe man sich entschieden, keine weiteren Maßnahmen einzuleiten.
Die Sprecherin betonte, den bisherigen Polizeiangaben zufolge sei kein Zusammenhang zwischen den früheren Anschlägen und der Detonation in Dresden erkennbar. Bei Ikea habe man weder Drohungen noch Erpressungsversuche registriert.
Die Explosion in der Dresdner Filiale hatte sich Freitagabend kurz vor Ladenschluss in der Küchenabteilung ereignet. Dabei waren zwei Kunden leicht verletzt worden, sie erlitten ein sogenanntes Knalltrauma. Das Möbelhaus wurde geräumt und von Spezialkräften der Polizei durchsucht. Auch fünf Sprengstoffsuchhunde waren im Einsatz. Schon am Samstag hatte die Filiale wieder geöffnet.
Die Deutschlandzentrale des schwedischen Möbelkonzerns in Wallau bei Frankfurt am Main rief die Mitarbeiter zu erhöhter Wachsamkeit auf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung.
dpa/est - Bild: Marko Förster (epa)