Nach der Warnung vor Gemüse-Sprossen sollen heute (Montag) mehr Informationen über eine mögliche Quelle des Darmkeims EHEC bekanntgegeben werden. Vor allem Sprossen von einem Biohof in Niedersachsen stehen nun unter Verdacht, die Epidemie ausgelöst zu haben. Auch ein Restaurant in Lübeck ist im Visier der EHEC-Ermittler.
Unklar ist, ob noch EHEC-verseuchte Ware im Handel ist. Die Warnung vor Gurken, Tomaten und Blattsalaten gilt bisher weiter. EHEC steht auch beim heutigen Treffen der EU-Gesundheitsminister in Luxemburg auf der Agenda.
Das niedersächsische Agrarministerium hatte am Sonntag erklärt, dass der Biohof im Ort Bienenbüttel eine mögliche EHEC-Quelle sei. Der Hof vertreibt teils über Zwischenhändler Sprossenmischungen, die nun alle unter Infektionsverdacht stehen. Der letzte Beweis fehlt aber noch, gesicherte Erkenntnissen sollte es heute (Montag) geben. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister sprach am Sonntagabend in der ARD von einer "heißen Spur".
Der EHEC-Keim hat bereits 21 Menschen getötet, vor allem in Norddeutschland. Nach der Fehl-Warnung vor spanischen Gurken ging auch eine Spur zu einem Gasthaus in Lübeck. Der Wirt will heute Ergebnisse von Stuhlproben seiner Mitarbeiter verkünden. In dem Lokal sollen sich 17 EHEC-Patienten infiziert haben.
Deutschlandweit stieg die Zahl der EHEC-Infektionen zwar am Wochenende weiter - allerdings etwas langsamer als zuvor, wie etwa die Behörden der schwer betroffenen Länder Hamburg und Niedersachsen mitteilten.
dpa/est - Bild: Philipp Schulze (epa)