Danach war der Ex-General, der die schwersten Kriegsverbrechen seit 1945 in Europa begangen haben soll, vom 20. April bis zum 18. Juli 2009 in einer Belgrader Klinik zur Operation und anschließenden Chemotherapie.
Demgegenüber sagte der Sprecher der serbischen Staatsanwaltschaft, Vekaric, der Zeitung, die veröffentlichte medizinische Diagnose sei eine Fälschung. Die angebliche Krebserkrankung sei Teil der Verteidigungsstrategie von Mladic. Schon früher hatten die Strafverfolgungsbehörden dem Anwalt vorgeworfen, die chronischen Krankheiten des 69-Jährigen "aufzublasen".
Mladic wird sich nach Darstellung serbischer Medien am Freitag weder schuldig noch unschuldig bekennen, sondern mehr Zeit für die Vorbereitung seiner Verteidigung verlangen. Im Tribunalsgefängnis verhalte sich der Angeklagte, der stets in Uniform auftrete, sehr kooperativ. Mladic hat bisher noch nicht das Team seiner Verteidiger festgelegt. Die serbische Regierung hatte mitgeteilt, sie werde die Kosten der Verteidigung nicht finanzieren.
Der Chefankläger des Tribunals, Serge Brammertz, hatte den bevorstehenden Prozess als einen der wichtigsten dieses Jugoslawien-Gerichts bezeichnet. Er hatte Mladic zugesichert, er werde alle seine Verteidigungsmöglichkeiten ausschöpfen können. Brammertz bedankte sich bei den serbischen Behörden für die Auslieferung von Mladic. Jetzt müsse auch noch der letzte Flüchtige, der frühere kroatische Serbenführer Goran Hadzic, umgehend festgenommen werden.
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