Clinton traf am Freitag zunächst mit Präsident Asif Ali Zardari zusammen. Anschließend sprach sie mit Premierminister Yousuf Raza Gilani und Armeechef Ashfaq Parvez Kayani. Sie wollte sich vor ihrer Abreise vor der Presse äußern.
Es ist der hochrangigste Besuch aus Washington seit der eigenmächtigen Operation amerikanischer Truppen gegen Bin Laden in Abbottabad zu Monatsbeginn, über die Pakistan nicht informiert worden war. Der Vorfall hatte zu schweren Verstimmungen zwischen Washington und Islamabad geführt. Vor Clinton hatten sich bereits der einflussreiche US-Senator John Kerry und der US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, Marc Grossman, um Entspannung bemüht. Clinton wird von US-Generalstabschef Michael Mullen begleitet.
Das pakistanische Parlament hatte die Operation gegen Bin Laden als Verletzung der Souveränität Pakistans scharf kritisiert. Die Abgeordneten hatten gedroht, im Wiederholungsfall den Nachschub für die Nato-Truppen in Afghanistan abzuschneiden. Der Nachschub läuft vor allem durch Pakistan.
Durchsuchung von Bin Ladens Anwesen
Pakistan hat dem US-Geheimdienst CIA unterdessen nach Angaben der «Washington Post» grünes Licht für die Durchsuchung des Anwesens gegeben, in dem Bin Laden getötet wurde. Demnach darf ein Forensik-Expertenteam das Gebäude in Abbottabad mit hochmodernen Geräten durchkämmen. Ziel sei es, Material aufzuspüren, das etwa in Wänden versteckt oder auf dem Grundstück vergraben sein könnte, berichtete die Zeitung am Donnerstag (Ortszeit) online unter Berufung auf US-Regierungsbeamte.
dpa/cd/est - Bild: Rahat Dar (epa)