Nach Angaben der Bürgerrechtsbewegung «Minority Report» hat Cathcart den Verlag deshalb auf 50 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Marable war im April gestorben - drei Tage, bevor sein Buch auf den Markt kam, an dem er mehr als 20 Jahre gearbeitet hatte.
Malcolm X war im Februar 1965 während einer Rede in Harlem erschossen worden. Für die Tat saßen drei Männer Jahrzehnte im Gefängnis, der letzte wurde vor einem Jahr freigelassen. Cathcart «könnte in den Mord verwickelt sein», heißt es in dem Buch. Zudem schrieb Marable, Malcolm X könne eine Affäre mit einem 18 Jahre alten Mitarbeiter gehabt haben. Eine junge Frau habe mit Malcolm X wie auch mit Cathcart das Bett geteilt.
Cathcart bestreitet nicht, beim Attentat zugegen gewesen zu sein. Er habe sogar ganz vorn gesessen. «Aber innerhalb von 24 Stunden nach dem Schusswechsel war Mr. Cathcart unter den ersten, die verhört wurden. Das FBI fand keinen Beweis für eine Verwicklung», erklärte sein Anwalt Mark Fury. Marables Andeutungen wegen der Sexaffären seien «empörende Lügen»: «Dieses Buch ist ein verleumderischer, beleidigender Angriff auf einige der wichtigsten Köpfe der amerikanischen Geschichte.»
Es gilt als erwiesen, dass Malcolm X von mehreren Schwarzen getötet wurde. Im Allgemeinen gelten seine früheren Mitstreiter aus der radikalen «Nation of Islam» als Hintermänner. Alle Details sind aber bis heute nicht geklärt.
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