Island schließt wegen der Aschewolke aus dem Vulkan Grimsvötn seinen wichtigsten internationalen Flughafen. Wie Hjordis Gudmunsdottir von der Luftverkehrsbehörde Isavia der Nachrichtenagentur dpa sagte, konnten die meisten Maschinen den Flughafen Keflavik noch verlassen, bevor dieser am Sonntagvormittag geschlossen wurde.
"Die Aschewolke bewegt sich nicht nach Europa, sondern hängt über Island", sagte sie. "Es sieht so aus, als ob wir heute Probleme in Island haben werden." Die Entscheidung betreffe auch andere isländische Flughäfen. Transatlantische Flüge würden südlich um die Insel herumgeleitet, sagte Gudmunsdottir.
Der Grimsvötn war am Samstag ausgebrochen. Die Wolke über dem Vulkan hat nach Angaben der isländischen Meteorologiebehörde eine Höhe von mindestens 17 Kilometern erreicht. Derzeit sei aber nicht zu erwarten, dass der Wind die Asche in Richtung Europa treiben wird.
Im vergangenen Jahr hatte der Ausbruch des Eyjafjallajökull wochenlanges Chaos im internationalen Flugverkehr ausgelöst. Die Asche in der Luft kann für Flugzeuge gefährlich werden.
Island - Insel aus Feuer und Eis
Die nordatlantische Insel Island besteht zum großen Teil aus Lavagestein. Gletscher, Geysire und Vulkane prägen die Landschaft. Bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise hatte das Land einen der höchsten Lebensstandards weltweit. Der Banken-Kollaps trieb die Insel an den Rand des Staatsbankrotts und ließ die Arbeitslosigkeit explodieren.
Hauptstadt: Reykjavik
Einwohnerzahl: 317.000 Einwohner, allein 120.000 leben in Reykjavik
Fläche: 103 000 Quadratkilometer
Regierungsform: Konstitutionelle Republik
Geschichte: im 9. Jahrhundert von Wikingern aus Norwegen besiedelt, seit dem 17. Juni 1944 unabhängig von Dänemark
Bruttoinlandsprodukt: rund 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2009
Vulkane: mehr als 140, davon 30 noch aktiv
dpa/sh/km - Archivbild: epa