Eins ist sicher: Die Europäer müssen sich mit der Bezeichnung eines Kandidaten beeilen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben die Europäer zwar traditionell den Chef des Internationalen Währungsfonds gestellt.
Nach dem Rücktritt von Dominique Strauss-Kahn beanspruchen aber jetzt auch so genannte Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien den Führungsposten beim IWF. Und wenn Europa zögert, dann könnte der Zug schnell abgefahren sein.
In diesem Zusammenhang kursierte von Anfang an der Name der französischen Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde. Auch aus Berlin gab es schon lobende Worte für Lagarde, wobei sich auch die deutsche Bundeskanzlerin nicht ausdrücklich festlegen wollte. Die Nachrichtenagentur AFP will aber aus EU-Kreisen erfahren haben, dass Lagarde so gut wie sicher von der EU ins Rennen geschickt wird.
Lagarde gilt als hochkompetent, weltgewand und gut vernetzt. Einziger Makel: Ihr droht womöglich ein Gerichtsverfahren in einer alten Finanzaffäre. Doch muss es eben schnell gehen. Und einen ähnlich geeigneten Kandidaten hat die EU auf ersten Blick nicht zu bieten.
Archivbild: Yoan Valat (epa)