Wie der IWF weiter mitteilte, schrieb Strauss-Kahn einen formalen Brief an den Fonds. Er sei "unendlich traurig", seinen Rücktritt erklären zu müssen, hieß es in dem Brief.
"Ich denke in diesem Moment zuerst an meine Frau, die ich mehr als alles andere liebe, an meine Kinder, meine Familie, meine Freunde", schrieb Strauss-Kahn. Er bestreite weiter entschieden alle Beschuldigungen gegen ihn.
Der IWF teilte weiter mit, dass Strauss-Kahns-Vize John Lipsky die Geschäfte des Fonds führen wird, bis ein neuer Direktor ernannt
ist.
Neuer Versuch für Entlassung auf Kaution
Die Anwälte des wegen Vergewaltigungsversuchs angeklagten Währungsfonds-Chefs Dominique Strauss-Kahn hoffen, dass schon heute (Donnerstag) über eine Freilassung ihres Klienten entschieden wird. Sie haben am Mittwoch in New York einen neuen Versuch gestartet, ihren Mandanten per Kaution aus der Haft zu bekommen. Bis zu einem Prozess müsste der Franzose dann aber auf jeden Fall in New York bleiben.
"Wir haben Bedingungen zugesagt, die alle Bedenken zerstreuen können, dass Mr. Strauss-Kahn die Stadt verlässt", erklärten die Anwälte. "Und wir hoffen, ihn umgehend von Rikers Island zu holen." Auf der Gefängnisinsel im New Yorker East River sitzt der 62-Jährige seit Montag. Der Franzose soll am Samstag in einem New Yorker Hotel versucht haben, ein Zimmermädchen zum Oral- und Analsex zu zwingen.
Bereit für elektronische Fußfessel
Die Anwälte sagten nicht, wie sie die Sorgen der Richter zerstreuen wollten. Am Montag hatte Richterin Melissa Jackson abgelehnt, Strauss-Kahn gegen eine Kaution von einer Million Dollar vorerst auf freien Fuß zu setzen. Strauss-Kahn hatte versichern lassen, er würde bei seiner in den USA lebenden Tochter bleiben und notfalls eine elektronische Fußfessel tragen. Das Gericht hatte eine Freilassung aber abgelehnt. Bei dem vermögenden und international vernetzten IWF-Chef bestehe Fluchtgefahr.
Unterdessen berichten französische Zeitungen, dass ein Überwachungsvideo aufgetaucht sei. Es zeige zuerst das Zimmermädchen, dass offenbar in Panik aus dem Raum stürme. Wenig später verlasse auch Strauss-Kahn das Hotelzimmer, den Angaben zufolge "in Hast". Der 62-Jährige war wenig später aus der Ersten Klasse eines Air-France-Flugzeugs geholt worden, das nur Minuten später Richtung Europa abheben sollte.
dpa/es - Archivbild: Horacio Villalobos (epa)