Japans Regierung will im Herbst erste Entschädigungen an die Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima zahlen. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag. Man werde Verantwortung übernehmen, erklärte die Regierung.
Sprecher Yukio Edano kündigte zugleich an, dass sein Land die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) den Atomunfall untersuchen lasse. Die Experten sollten vom 24. Mai bis zum 2. Juni Vertreter der Regierung und des Betreibers Tepco befragen sowie den Unglücksreaktor besuchen.
Die 20-köpfige Gruppe um den britischen Experten Mike Weightman werde sich mit den japanischen Behörden auch über die Lehren aus dem Atomunfall austauschen, teilte die IAEO in Wien mit. Die Delegation soll ihren Bericht bei einer internationalen Sonderkonferenz der IAEA zur nuklearen Sicherheit von 20. bis 24. Juni vorlegen.
Havarierte Reaktoren bis spätestens Januar 2012 stabilisiert
Tepco teilte mit, dass das Unternehmen bei seinem Plan bleibe, die havarierten Reaktoren bis Oktober beziehungsweise Januar stabilisiert zu haben. Allerdings werde es in bestimmten Punkten Änderungen geben. So sollte die Sicherheitshülle von Reaktor 1 ursprünglich geflutet und auf diese Weise gekühlt werden. Nachdem Löcher in dem Druckbehälter entdeckt wurden, soll nun ein Wasserkreislauf eingerichtet werden, erklärte Tepco am Dienstag.
Das Unternehmen gab zugleich eine größere Anzahl von Bildern aus der Atomruine frei. Die Fotos vom 6. Mai erlauben Einblicke in eine verlassene, von Trümmerteilen übersäte Kommandozentrale des Atomkraftwerks und zeigen Männer in Schutzanzügen bei der Arbeit.
Am Sonntag hatte der Betreiberkonzern bekanntgegeben, dass in Reaktor 1 bereits im März, kurz nach dem Megabeben und dem anschließenden Tsunami, ein Großteil der Brennstäbe geschmolzen ist. Das radioaktiv strahlende Wasser in den Atomruinen behindert die Sicherungsarbeiten. Es wurde in die Meiler geleitet, um die überhitzten Reaktorkerne zu kühlen. ?
dpa /sh - Bild: TEPCO (epa)