Ziele seien ein Polizeigebäude und das Haus einer Behörde zur Korruptionsbekämpfung gewesen, sagte Regierungssprecher Musa Ibrahim nach Berichten des Senders al-Dschasira. Bilder des libyschen Fernsehens zeigten, wie die schwer zerstörten Gebäude in einer Wohngegend von Tripolis auch Stunden nach dem Angriff noch in Flammen standen.
Ibrahim verurteilte die Angriffe, durch die Zivilisten terrorisiert und geschädigt worden seien. Den Berichten zufolge waren in der libyschen Hauptstadt bereits am Montagabend schwere Explosionen zu hören.
Haftbefehl gegen Gaddafi beantragt
Drei Monate nach dem Ausbruch der Unruhen in Libyen hat der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) Haftbefehl gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi beantragt. Auch dessen Sohn Saif al-Islam sowie Geheimdienstchef Abdullah Sanussi sollen festgenommen werden und sich vor dem Tribunal wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten, verlangte Staatsanwalt Luis Moreno-Ocampo am Montag in Den Haag.
Die Staatsanwaltschaft werfe den drei Verdächtigen die Tötung von mindestens 500 bis 700 Demonstranten bei friedlichen Kundgebungen vor, sagte der Chefankläger vor der internationalen Presse. Sie lege ihnen auch den Einsatz schwerer und teils sogar verbotener Waffen - speziell Splitterbomben - gegen Zivilisten sowie gezielte Vergewaltigungen als Mittel zur Einschüchterung der Bevölkerung zur Last. Das Regime in Tripolis zeigte sich nach außen hin unbeeindruckt.
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