Die katholische Kirche hat den Pfarrer und Nazi-Gegner Georg Häfner am Sonntag in Würzburg seliggesprochen. Bei der Zeremonie im Dom verlas der Präfekt der Selig- und Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, das Apostolische Schreiben, durch das Häfner offiziell in den Kreis der Seligen aufgenommen wurde. Dann wurde ein großes Porträt Häfners enthüllt.
Mutig und unbeirrt gegen die Nazis
Folter, Krankheit und Hunger prägten die letzten Tage von Georg Häfner. Der Pfarrer von Oberschwarzach (Landkreis Schweinfurt) starb qualvoll und entkräftet am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau. Häfner wurde nur 41 Jahre alt. Er verweigerte unter anderem den Hitler-Gruß und bezahlte seinen Widerstand gegen das Regime der Nationalsozialisten mit dem Tod.
Der Pfarrer wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren. Er studierte Theologie und wurde in seiner Heimatstadt 1924 zum Priester geweiht. Mehrere Kaplansjahre folgten, bis er 1934 schließlich Pfarrer von Oberschwarzach am Fuße des Steigerwalds wurde. Obwohl die Nazis immer mehr Angst und Schrecken verbreiteten, setzte sich Häfner mutig für seinen Glauben und die Kirche ein. Gegen ihn wurde ein Schulverbot verhängt, aber der Geistliche ließ sich nicht beirren und unterrichtete im Kirchenturm weiter.
Im Oktober 1941 kam Häfner in Haft. Zwei Monate später wurde er ins KZ Dachau gebracht. Völlig entkräftet von den Qualen der Gefangenschaft starb er dort. Zeitzeugen berichteten später, dass der Priester nie über seine verhängnisvolle Lage geklagt habe. Seine Urne wurde auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Am 9. Dezember 1982 kam sie in die Kiliansgruft der städtischen Neumünsterkirche.
dpa/fs/km