Strauss-Kahn sitzt nach Angaben der 'New York Times' in einer Zelle der Polizeiabteilung für Sexverbrechen (Special Victims Unit) in New York. Sein Anwalt erklärte, bisher habe er seinen Mandanten noch nicht kontaktieren können.
Inzwischen weiss man mehr über den genauen Strafvorwurf: Strauss-Kahn wird eines "kriminellen sexuellen Akts" und der "versuchten Vergewaltigung" beschuldigt. Er soll versucht haben, in einem New Yorker Luxushotel ein Zimmermädchen zu vergewaltigen.
Der IWF bestätigte die Festnahme in einer kurzen Erklärung auf seiner Website. Es werde vorerst aber keine weitere Erklärung geben. Der IWF bleibe voll funktionsfähig, wurde in der Mitteilung betont. Der Anwalt von Strauss-Kahn erklärte, sein Mandant werde auf "nicht schuldig" plädieren.
In Frankreich hat die Festnahme Strauss-Kahns die Wirkung eines politischen Erdbebens. "DSK" ist der Wunschkandidat eines großen Teils der Linken. Es galt bereits als sicher, dass er bei den Vorwahlen der Parti Socialiste antreten wollte. Beobachter sahen seine Nominierung als Herausforderer von Präsident Sarkozy als gesichert an.
PS-Chefin Martine Aubry nannte sich "stupéfaite" (sprachlos, verblüfft, bestürzt).Sie rief die Sozialisten auf, vereinigt zu bleiben. Ségolène Royal, die die letzte Präsidentschaftswahl gegen Sarkozy verloren hatte, wollte sich noch nicht politisch äußern und beschränkte sich darauf, an die Unschuldsvermutung zu erinnern.
Für die Präsidentschaftskandidatin des Front National, Marine Le Pen, hat sich Strauss-Kahn definitif disqualifiziert.
afp/belga/fs - Bild: Horacio Villalobos (epa)