Bulgarien hat ein Lager für radioaktiven Müll eröffnet. In dem Trockenlager können mehr als 5000 Kassetten mit Atommüll 50 Jahre lang aufbewahrt werden. Die Anlage habe «alle Stress-Tests» bestanden, betonte der Ministerpräsident des Landes. Auch mache das Lager Bulgarien unabhängig von Russland, weil Atommüll nicht mehr dorthin transportiert werden müsse.
Zwei Monate nach der Nuklearkatastrophe in Japan bekräftigte Boyko Borisov, dass Bulgarien vorerst an der Atomenergie festhalte. Es wäre eine Dummheit, darauf zu verzichten, wenn es die Nachbarn nicht täten, sagte er nach Angaben der Agentur Focus.
Damit spielte der Regierungschef auf die Absicht der Türkei an, ein Atomkraftwerk in unmittelbarer Nähe der bulgarischen Grenze zu bauen. Borisov rief die EU-Kommission auf, einheitliche Kriterien für die Sicherheit von Atomkraftwerken zu formulieren.
Das Atomkraftwerk Kosloduj stammt aus kommunistischer Zeit. Bulgarien plant, zusammen mit Russland ein zweites Kernkraftwerk an der Donau zu bauen.
dpa fs - Bild: Vassil Donev (epa)