Zehntausende Menschen richteten sich auf eine Evakuierung ein. Das Armeekorps der Ingenieure öffnete weitere Fluttore an einem Not-Ablauf des Mississippi nördlich von New Orleans in Louisiana, um für Entlastung zu sorgen. Von dort fließt das Hochwasser in den Pontchartrain-See und dann in den Golf von Mexiko. Die Öffnung weiterer Abflusskanäle wurde erwogen, so nahe der Staatshauptstadt Baton Rouge.
Diese Maßnahmen könnten helfen, die Ballungszentren zu schützen, aber andere weniger dicht bevölkerte Gebiete mit wertvollem Farmland würden unweigerlich überflutet.
Die Menschen in Memphis atmeten unterdessen langsam auf. Hier war die Flutwelle - knapp 14,6 Meter hoch - in der Nacht zum Dienstag eingetroffen, und die Dämme hielten. Damit blieb die befürchtete große Katastrophe aus. Allerdings müssen die Schutzwälle noch mehrere Tage dem hohen Druck gewaltiger Wassermassen standhalten: So langsam sinkt der Pegel. Und wenige Meilen weiter flussabwärts schwappte die schmutzigbraune Brühe über Getreide- und Gemüsefelder, wurden Menschen aus Farmen und Häusern vertrieben.
dpa/jp - Bild: Dan Anderson (epa)