«Die Ernte ist dort futsch. Alles an grünen Trieben ist betroffen», sagte Georg Hill vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen am Mittwoch in Oppenheim. Solch einen Frost hätte es das letzte Mal 1997 gegeben.
Besonders die empfindliche Weinsorte Dornfelder habe gelitten. Die genaue Höhe des Schadens in dem 26.000 Hektar großen Anbaugebiet sei noch nicht absehbar.
In der Pfalz seien vermutlich 10 bis 20 Prozent der insgesamt 23.000 Hektar Rebfläche betroffen, sagte Jürgen Oberhofer vom DLR in Neustadt.
Die Schäden seien lokal sehr unterschiedlich, besonders in tiefen Lagen habe der Frost die Rebstöcke angegriffen. Die Rebstöcke überlebten zwar die Kälteattacke, trügen jedoch in diesem Jahr keine Trauben mehr.
«Es ist wohl jetzt schon wieder sicher, dass wir eine unterdurchschnittliche Ernte erwarten», sagte Oberhofer. Dies sei besonders schmerzlich nach der ohnehin schon sehr kleinen Ernte 2010. «Das ist alles andere als erfreulich.» Auch in der Pfalz war nach den Worten des Experten besonders der Dornfelder betroffen.
Allen Rebsorten sei zum Verhängnis geworden, dass die Triebe wegen des warmen Frühjahrs schon sehr weit entwickelt gewesen wären. In dieser Woche seien in der Pfalz bis zu minus 4,6 Grad gemessen worden. Auch für die Nacht zum Donnerstag prognostizierte der Deutsche Wetterdienst Bodenfrost.
dpa - Bild: Marius Becker (epa)