Damit sollen die Regierungen dieser Länder gezwungen werden, offizielle Kommissionen zur wissenschaftlichen Feststellung der Opferzahlen und objektiven Kriegsgeschehnisse zu bilden. Diese bisher weitreichendste Initiative zur Konfrontation mit der verdrängten Kriegsvergangenheit war auch von der EU-Kommission und vom Europaparlament unterstützt worden.
Allein während des Krieges in Bosnien-Herzegowina (1992-1995) waren 100.000 namentlich bekannte Menschen getötet worden. Tausende Tote waren darüber hinaus in Kroatien (1991-1995) und dem Kosovo (1998/99) zu beklagen. Nach unvollständigen Listen sind heute immer noch über 15.000 Personen vermisst.
Die Regierungen der jugoslawischen Nachfolgestaaten verdrängten die Kriegsverbrechen des jeweils eigenen Volkes und machten einseitig nur die Gegner für die vielen Missetaten verantwortlich, begründeten die Organisatoren ihre Unterschriftensammlung. Das sind die wichtigsten Bürger- und Menschenrechtsorganisationen auf dem Balkan.
dpa/fs