Von der 15 Kilometer westlicher gelegenen Stadt Swischtow startete eine Autokolonne mit Demonstranten in Richtung Belene, wie die Agentur BTA berichtete. Die Umweltaktivisten forderten, dass das Belene-Projekt abgebrochen und das dafür bestimmte Gelände als eine freie Wirtschaftszone genutzt wird.
Sowohl Belene als auch Swischtow liegen in einem Erdbebengebiet. Die Menschen in der Region seien besorgt, dass sich ein Atomunfall wie im japanischen Fukushima auch in Bulgarien wiederholen könnte, sagte Albena Stefanowa. Ihre Stiftung «Umwelt und Landwirtschaft» hatte zum Protest gegen das Belene-Projekt aufgerufen.
Nach dem Atomunglück in Fukushima hatte Bulgarien das Belene-Projekt für drei Monate auf Eis gelegt, damit der russische Lieferant die Sicherheit verbessert. Ob es umgesetzt wird, hängt von den Endkosten ab. Bulgarien betreibt bislang das Atomkraftwerk Kosloduj aus kommunistischer Zeit, das weiter westlich an der Donau liegt. Belene wäre das erste von Russen in der EU gebaute Kernkraftwerk.
dpa - Bild: Vassil Donev (epa)