Ein General sprach von 475 geflohenen Gefangenen. Ein Sprecher der Aufständischen erklärte, 540 Taliban sei die Flucht gelungen. Darunter seien gut 100 Kommandeure, beim Rest handele es sich um Kämpfer.
Die Sicherheitskräfte starteten in der Region eine Großfahndung nach den Ausbrechern. Laut Polizei gelang es zunächst, lediglich acht wieder einzufangen.
Nach Erkenntnissen von Ermittlern sollen die Gefangenen einen alten Abwasserkanal zur Flucht genutzt haben. Der Sprecher der radikal-islamischen Taliban erklärte hingegen, der Bau des Tunnels habe fünf Monate gedauert.
Vor knapp drei Jahren waren in Kandahar schon einmal etwa 400 Taliban-Kämpfer aus einem Gefängnis ausgebrochen, nachdem Dutzende Militante die Haftanstalt gestürmt hatten. Zehn Polizisten waren seinerzeit getötet worden.
Die südafghanische Provinz Kandahar mit der gleichnamigen Hauptstadt gilt als Hochburg der Taliban, in der diese immer wieder Anschläge verüben. Erst Mitte April war bei einem Selbstmordanschlag der Taliban der Polizeichef der Unruheprovinz getötet worden.
dpa/est - Bild: Humayoun Shiab (epa)