Wie am Freitag aus Geheimdienstkreisen in der Region verlautete, feuerten zwei unbemannte Flugzeuge fünf Raketen auf ein Gehöft im Stammesgebiet Nord-Waziristan. Es soll radikal-islamischen Extremisten und deren Familien als Unterschlupf gedient haben. Unter den Toten seien mindestens fünf Kinder und drei Frauen.
Die von US-Spezialisten ferngesteuerten Drohnen nehmen in der Stammesregion zumeist Aufständische und Terroristen ins Visier. Immer wieder kommen aber auch Zivilisten ums Leben. Im März war mit Drohnen versehentlich ein Stammestreffen beschossen worden. Dabei starben nach pakistanischen Angaben mehr als 40 Zivilisten.
Pakistans Regierung und Armee dulden den Drohneneinsatz, der aber von weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt wird. Armeechef Ashfaq Parvez Kayani hatte erst am Donnerstag erklärt, die Angriffe "schwächten" den Kampf gegen die Extremisten, da dadurch in Pakistan die öffentliche Unterstützung für das Vorhaben verloren gehe.
19 Tote bei Anschlag auf Grenzposten - 15 Tote in Karachi
Weiter südlich attackierten unterdessen mehrere Hundert Aufständische einen Posten der pakistanischen Grenztruppen und töteten 19 Sicherheitskräfte. Wie ein Regierungssprecher am Freitag mitteilte, ereignete sich der Zwischenfall bereits am Vortag. Die Angreifer seien aus der benachbarten afghanischen Unruheprovinz Kunar gekommen. Den Angaben zufolge könnten den Angriff afghanische und pakistanische Taliban-Kämpfer gemeinsam geführt haben.
Bei einer Explosion in einem illegalen Spielclub in der Hafenstadt Karachi sind am Donnerstag 15 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 35 Besucher des Clubs seien bei dem Anschlag verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Offensichtlich sei eine Bombe in dem Lokal gelegt worden, fügte er hinzu. Medien berichteten, es sei eine Handgranate geworfen worden.
Glücksspiele sind in Pakisten verboten. Es gibt aber hunderte illegale Spielclubs im Land. Die Hintergründe des Angriffs blieben zunächst unklar. Niemand bekannte sich zu dem Anschlag. Radikale Taliban hatten allerdings Angriffe auf Orte angekündigt, an denen sich Menschen zu un-islamischen Aktivitäten versammeln. In den vergangenen Jahren sind bei Selbstmordanschlägen und anderen Angriffen von Islamisten tausende Menschen gestorben.
dpa/okr/km - Bild: Rehan Khan (epa)