Libysche Aufständische haben am Donnerstag den Grenzübergang Wassin zu Tunesien eingenommen. Dabei zwangen sie 13 Soldaten des Machthabers Muammar al-Gaddafi, unter ihnen zwei Generäle, zur Flucht ins Nachbarland, meldete die staatliche tunesische Nachrichtenagentur TAP.
Die Kämpfe in Misurata dauerten auch am Donnerstag unvermindert an. Misurata, 210 Kilometer östlich von Tripolis, wird seit fast acht Wochen von Gaddafis Truppen belagert.
Allein am Mittwoch seien zehn libysche Zivilisten getötet und rund 100 weitere verletzt worden, teilten Oppositionskreise in ihrer Hochburg Bengasi mit. Auch drei Aufständische kamen in Misurata ums Leben.
Unterdessen ist ein Schiff mit Hilfsgütern des UN-Kinderhilfswerks Unicef in Misurata eingetroffen. Erste-Hilfe-Sets, Trinkwasser und Hygieneartikel sowie Spielzeuge sollen die Grundversorgung von bis zu 25.000 Menschen abdecken. Das teilte Unicef mit. Die Organisation hatte bereits vor einer Woche Medikamente und technische Geräte zur Versorgung von rund 50.000 Menschen nach Misurata geschickt.
Zwei erfahrene Kriegsreporter, der Filmemacher Tim Hetherington und der Fotograf Chris Hondros, wurden am Mittwoch in der heftig umkämpften Küstenstadt getötet. Die beiden Reporter traf eine Panzerabwehrgranate, als sie Gefechte zwischen den Verteidigern der Stadt und angreifenden Gaddafi-Truppen dokumentierten, berichteten Augenzeugen und Kollegen. Bei dem Angriff wurde auch der britische Fotograf Guy Martin von der Agentur Panos schwer verletzt. Er ist außer Lebensgefahr.
- Tim Hetherington – Fotos als humanitäre Hilfe
- Schwere Kämpfe um Misurata – Zwei Journalisten getötet
dpa/km - Bild: Vassil Donev (epa)