Am 20. April 2010 war die von BP geleaste Ölplattform "Deepwater Horizon" rund 80 Kilometer vor der US-Küste explodiert, elf Menschen kamen ums Leben. Danach flossen rund 780 Millionen Liter Rohöl ins Wasser.
Erst im Juli konnte das Leck in 1500 Meter Tiefe zunächst provisorisch abgedichtet werden, zwei Monate später wurde die Quelle dauerhaft versiegelt.
Ein Jahr nach Beginn der Ölpest im Golf von Mexiko sind erst 3,8 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) an Entschädigungen ausgezahlt worden. Damit wurde der vom britischen Ölriesen BP eingerichtete und vom US-Regierungsbeauftragten Kenneth Feinberg verwaltete 20-Milliarden-Dollar-Kompensationsfonds bisher nur spärlich angezapft.
Bis zum vergangenen Montag wurden rund 857.000 Entschädigungsanträge von mehr als 500.000 Unternehmen und Privatpersonen eingereicht, berichtete der Sender CNN am Dienstag unter Berufung auf offizielle Angaben der Feinberg-Verwaltung. Etwa 300.000 Anträgen sei stattgegeben worden. Entschädigungen aus dem Fonds werden noch bis zum 23. August 2013 gezahlt.
EU will Vorschriften verschärfen
In Europa sollen die Vorschriften für Ölbohrungen verschärft werden. Das plant die EU-Kommission nach Medien-Informationen. Demnach sollen Ölunternehmen auch für Schäden aufkommen müssen, die bis 200 Seemeilen vor der Küste entstehen. Bisher ist diese Zone nur zwölf Seemeilen breit. Die Ölfirmen sollen auch dazu aufgefordert werden, ihre Ausrüstung zu verbessern.
dpa/est/km - Bild: epa