Das Wasser werde in eine Auffanganlage gepumpt, in die rund 30.000 Tonnen Wasser passten, berichteten japanische Medien. Nach Schätzung des Betreiberkonzerns Tepco befinden sich im Reaktor 2 rund 25.000 Tonnen verseuchten Wassers. Die Schläuche zur Auffanganlage verlaufen an den Turbinengehäusen der Reaktoren 3 und 4 entlang. Pro Tag könnten etwa 480 Tonnen abgepumpt werden.
In den Reaktoren 1 und 3 sollen sich rund 42.500 Tonnen an relativ gering verstrahltem Wasser befinden, hieß es unter Berufung auf Tepco. Die Arbeiter setzen derweil die Vorbereitungen fort, für dieses Wasser Behelfstanks sowie einen auf dem Meer schwimmenden Riesentank zu benutzen, in den rund 10.000 Tonnen Wasser passen. Die verseuchten Wassermassen behindern die Arbeiten zur Kühlung des Kernkraftwerks.
Tokios Börse tendiert schwach
Die Börse in Tokio hat am Dienstagvormittag in Folge der negativen Vorgabe der Wall Street und der Festigung des Yen schwach tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte ein Minus von 142,66 Punkten oder 1,49 Prozent beim Stand von 9413,99 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin um 11,27 Punkte oder 1,35 Prozent auf den Stand von 825,07 Zählern ein.
Der Dollar wurde im frühen Geschäft leichter mit 82,48-49 Yen gehandelt, nach 82,97-98 Yen am Vortag. Der Euro notierte zum Yen ebenfalls leichter mit 117,42-46 Yen, nach 118,97-119,01 Yen am Vortag. Zum Dollar lag er bei 1,4237-38 Dollar nach 1,4338-39 Dollar am Vortag.
Greenpeace fordert mehr Strahlenschutz
Die Umweltorganisation Greenpeace mahnte am Montag verstärkte Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung der Unglücksregion an. In der Stadt Fukushima, rund 60 Kilometer vom havarierten Atomkraftwerk entfernt, habe eine Greenpeace-Messkampagne noch Belastungen von bis zu vier Mikrosievert pro Stunde festgestellt, berichtete ein Experte. Die Bevölkerung bekomme dort in 14 Tagen die höchste vertretbare künstliche Strahlendosis für ein Jahr ab.
In der Stadt Koriyama sei diese Dosis in 42 Tagen erreicht. Die höchste Strahlenbelastung maß das Team in zwei Dörfern der Region mit 7 bis 48 Mikrosievert pro Stunde. Dort erhielten die Bewohner im Schnitt bereits in zwei Tagen die Jahresdosis.
Greenpeace sieht eine zusätzliche Belastung von 1000 Mikrosievert (1 Millisievert) im Jahr als höchste vertretbare Dosis an. Es müsse über weitere Evakuierungen nachgedacht werden, ebenso über Maßnahmen gegen den radioaktiven Staub. Spielplätze und Kindergarten sollten vielerorts geschlossen werden.
Greenpeace untersuchte auch 16 Gemüse- und acht Bodenproben in der Region. In Feldgemüse seien Werte von 8000 bis 150.000 Becquerel pro Kilogramm festgestellt worden - der Grenzwert etwa für Jod-131 liege bei 2000 Becquerel pro Kilogramm. Welche radioaktiven Stoffe in dem Gemüse waren, sei mit der eingesetzten Technik nicht zu messen.
dpa/sh/km - Bild: Kimimasa Mayama