US-Außenministerin Hillary Clinton hat nach einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Takeaki Matsumoto am Sonntag in Tokio "standhafte Unterstützung" versprochen. Japan mache eine "multidimensionale Krise beispiellosen Ausmaßes" durch.
Bei einem anschließenden Treffen mit Regierungschef Naoto Kan zeigte sich Clinton zuversichtlich, dass Japan den Wiederaufbau aus eigener Kraft bewältigen und auch in den kommenden Jahrzehnten weiter eine große Wirtschaftsmacht bleiben werde. Kan bedankte sich bei den USA. "Wir werden die US-Unterstützung nie vergessen."
Washington unterstützt Japans Katastropheneinsatz mit mehr als 200.000 Soldaten, 160 Maschinen der Luftwaffe und 20 Marineschiffen. Der Einsatz trägt den Namen "Operation Tomodachi" (Operation Freund).
Beide Staaten vereinbarten bei Clintons halbtägigem Kurzbesuch eine neue Gemeinschaftsinitiative für den Wiederaufbau, an der sich neben den Regierungen auch Privatwirtschaft, Wissenschaft und Nicht-Regierungsorganisationen beteiligen sollen.
Tepco: AKW Fukushima in sechs bis neun Monaten stabilisiert
Ein schnelles Ende der Probleme am zerstörten Kernkraftwerk Fukushima Eins wird es nicht geben. Erst in sechs bis neun Monaten sollen die Reaktoren dort stabilisiert sein, kündigt Betreiber Tepco an. Der Atombetreiber Tepco hat angekündigt, die Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima in etwa sechs bis neun Monaten stabilisieren zu wollen. Das sehe die "momentane" Planung vor, sagte Tepco-Manager Tsunehisa Katsumata am Sonntag in Tokio.
Rund drei Monate wird es demnach allein dauern, die Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken zu stabilisieren. Die beschädigten Reaktorgebäude sollen dann in sechs bis neun Monaten abgedeckt werden. Die Regierung hatte eine Prognose zum Zeitplan eingefordert. Sie wies den Atombetreiber an, den Fahrplan schnell und zuverlässig umzusetzen.
Zeolithe sollen verstrahltes Wasser reinigen
Zeolithe kommen in der Natur vor, können aber auch künstlich hergestellt werden. Die Mineralien werden seit Mitte des 20. Jahrhunderts auf den unterschiedlichsten Gebieten eingesetzt: in Bauindustrie und Landwirtschaft, bei Gartenbau und Solarenergie, aber auch zur Reinigung von Wasser- und Abwasser.
Eine besondere Eigenschaft der Zeolithe ist ihre Fähigkeit zum Ionenaustausch: Das verstrahlte Wasser im Umfeld der Atomruine Fukushima wird über Säcke mit Zeolith geleitet, um es zu dekontaminieren. Unerwünschte Ionen wie das radioaktive Cäsium-137 sollen so entzogen und im Zeolith gebunden werden. Auf ähnliche Weise dienen bestimmte Zeolithe als Wasserenthärter im Waschmittel.
dpa/km - Bild: Dai Kurokawa (epa)